Hyperlubrikation

Hyperlubrikation oder zu feucht beim Sex

 

Zu feucht werden beim Sex – ist ein Thema, welches nicht offen ausgesprochen wird, aber es beschäftigt Einige und kommt in der Praxis häufig zur Sprache. Der Fachbegriff ist Hyperlubrikation und bedeutet übermäßiges Feuchtwerden beim Sex. Leider ist dieser „Fach“-Begriff kein Krankheitsbegriff und taucht somit nicht im ICD -10 Katalog (Krankheitskatalog) auf.

Was führt zur Hyperlubrikation?

Die Ursachen sind aus der westlichen Medizin herausbetrachtet ein Ungleichgewicht der Hormonproduktion in der Nebenniere, den Eierstöcken und des vegetativen Nervensystems. Aufgrund von Stress und/oder hormonellen Verhütungsmethoden kann es zu einem verstärkten Ausfluss an Vaginalsekret kommen. Die Ursachen sind möglichweise eine Östrogendominanz hier mehr dazu oder eine Nebennierenschwäche – hier mehr dazu oder eine nicht erkannte EBV Infektionhier mehr dazu.

Auch eine HPU – (HPU hier entlang) die nicht erkannt wurde und selbst schon zu einem eklatanten Mineral- und Vitaminmangel führt, kann komibiniert mit einer langen Pilleneinnahme (auch Ringe oder Hormonspiralen) zu einer Entgleisung der nitrosativen und/oder oxidativen Kapazität führen – hier entlang.

Es wird immer mal wieder postuliert, dass die Bartholinschen Drüsen daran Schuld wären. Aber diese werden durch den Neurotransmitterhaushalt und Hormone gesteuert. Vielmehr sollte man sich den Neurotransmitterhaushalt anschauen und mögliche Beeinflussungen – z.B. durch eine HPU, mögliche Hormonprobleme – wie Hirsutismus/PCO Syndrom (hier entlang) oder einer COMT Genveränderung (hier entlang). Wie kann man sich den Neurotransmitterhaushalt anschauen? Einmal durch eine Speicheldiagnostik – hier entlang und eine Urin/Blutanalyse – hier entlang.

Hyperlubrikation in der Tradionellen Chinesischen Medizin

In der chinesischen Medizin wird es als „Leckage“ Problem verstanden. Der Wandlungsphase Wasser (Niere/Blase) fehlt das regulierende Element Yang, damit nicht zu viel Feuchtigkeit austritt, es fehlt an Qi um die Körperoberfläche/Schleimhäute entsprechend zu regulieren damit nicht zu viel Feuchtigkeit austritt.

 

Die Niere und ihre Aufgaben nach der Traditionellen Chinesischen Medizin

Die Philosophie der traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat mehrere Konzepte, um die Kräfte im Körper zu beschreiben. Zentrale Elemente sind Qi und Xue und das Verhältnis zwischen Yin und Yang. Qi ist die fließende Energie die den Körper durchdringt und Xue repräsentiert das Blut. Yin und Yang bringen aufgrund ihrer Polarität zueinander alles in Bewegung. Diese zentrale Bewegung findet sich in den Jahreszeiten und im menschlichen Wachstum und versinnbildlicht durch das Konzept der Wandlungsphasen – den 5 Elementen.

Holz, Feuer und Co. – Was bedeutet das?

Aufgrund der Genese der Traditionellen Chinesischen Medizin, nämlich in der Naturheilkunde, wurden die Vorgänge in der Natur zur Erklärung von Abläufen im Körper herangezogen. So ist es nicht verwunderlich, dass die 5 Elemente (Wandlungsphasen) gemäß ihrer Funktion und Aufgabe dem Jahreszeitenzyklus zugeordnet werden. Das Element Holz ist der Frühling, das Element Feuer stellt den Sommer dar, das Element Erde ist der Spätsommer, das Element Metall entspricht dem Herbst und der Winter ist das Element Wasser. Sie bringen sich gleichsam hervor und gehen im nächsten Element auf. Holz wird zu Feuer, Feuer wird zu Asche – was der Erde entspricht.

Jedem Element sind “Organe” zugeordnet, die als ein Paar zusammengehören und von denen eines ein Speicherorgan und das andere ein Durchgangsorgan ist. Sie werden in der Fachsprache Funktionskreise genannt, denn ihnen obliegen Funktionen und Aufgaben die vom westlichen Verständnis zum Teil sehr abweichen. Zum Beispiel werden dem Element Wasser die Organe (Funktionskreise) Niere und Blase unterstellt.

Was haben Nieren mit Knochen und der Fortpflanzung gemeinsam? Was haben die Nieren mit Hyperlubrikation gemeinsam?

Das Element Wasser repräsentiert den Winter und wie oben schon erwähnt, sind die zugehörigen Funktionskreise die Niere und die Blase. Die Niere ist in der Vorstellung der Chinesischen Naturlehre der Inbegriff allen Speicherns.  Sie ist der Ort an dem zur Versorgung aller Bewegungen und Wandlungen genügend Energie eingelagert werden kann.

Die Nieren sind die Basis des Lebens. In ihnen wird die “Jing Essenz” gebildet. Diese “Jing Essenz” umfasst das Gehirn, Blut, Sperma, Knochen und Mark. Sie fördert die körperliche und seelische Entwicklung und ist zuständig für eine funktionierende Fortpflanzung. Jing fächert das Lebensfeuer an und unterstützt das Lebenstor Ming Men (die Lebensaufgabe).

Die Niere regiert die Flüssigkeiten in unserem Körper. Sie bringt reine und klare Flüssigkeiten nach oben zur Lunge und trübe Teile nach unten zum Darm, zur Ausscheidung. Als klare Flüssigkeiten werden in der TCM zum Beispiel Tränen, Speichel, Schleime und Schweiß betrachtet. Trübes und Dickflüssiges sind die Gelenkflüssigkeit, das Gallenblasensekret, das Gehirn- und Rückenmarkwasser und die Lymphflüssigkeit.

Sie steht für Willenskraft und Durchhaltevermögen. Eine gute und kräftige Nierenenergie zeigt sich durch volles Kopfhaar und ein gutes Hörvermögen. Denn auch die Sinnesorgane werden auf die einzelnen Elemente aufgeteilt und das Ohr wird dementsprechend der Niere zugeordnet.

Was schädigt die Nierenenergie?

Die Niere stellt im Wandlungszyklus den Winter dar. Die besondere Qualität dieser Wandlungsphase Wasser ist Ruhe – Stille – Besinnlichkeit. Im Winter ist alles auf Rückzug ausgerichtet, die Samen ruhen in der Erde, die Tage werden kürzer und das Licht nimmt ab. Bedeutung hat jetzt allein – Speichern und Bewahren. Ein gesunder Mensch hat genügend Ausdauer für seine Ziele und seine Speicherkammer ist nicht durch unrealistische Ziele, eine falsche Lebensweise oder Unfälle/Krankheiten geschwächt. Wenn die Ausdauer und der Wille fehlt, die in der Nierenenergie gespeichert sind, dann werden aus Plänen und Tatkraft nur Tagträumereien.

Das Wasser , die Nierenenergie, ist zu hüten und unsere angeborenen Reserven sollten nicht vor der Zeit erschöpft werden. Wer sich nicht ausruht nach einem anstrengenden Tag oder einem nervenaufreibenden Projekt ermüdet zukünftig schneller und ist bald überfordert weitere Dinge in Angriff zu nehmen. Die Müdigkeit breitet sich weiter aus und die Versuchung ist groß sich mit Tabak, Kaffee und Alkohol künstlich aufzuputschen. Die Euphorie hält nicht lange an, denn die grenzenlose Erschöpfung hat sich ausgebreitet – Namen dafür sind Burn-Out, unspezifische Abwehrschwäche oder Chronic-Fatigue-Syndrom.

Unser Lebensstil in dieser Leistungsgesellschaft lässt wenig Raum für Einkehr, Stille und inne halten. Gesundheit ist die Kunst im Einklang mit den Jahreszeiten zu leben. Eine Balance finden zwischen Aktivität und Ruhe.

Tinnitus, Kinderlosigkeit und Arthrose – die geschwächte Niere

Disharmonien der Niere und auch der Blase zeigen sich durch Tinnitus, Schwerhörigkeit, Drehschwindel. Durch Angst oder Schock wird das Qi der Niere geleert und es kommt zum vorzeitigen Ergrauen der Haare und zum Bettnässen bei Kindern. Ein Mangel an Jing Essenz in der Niere führt bei Frauen zu Kinderlosigkeit, schwachem sexuellen Verlangen, bei Männern zu Impotenz, Ejakulationsschwierigkeiten und Störungen der Produktion des Spermas. Die Spermien haben teilweise deformierte oder fehlende Schwänze mit resultierender, mangelnder Beweglichkeit.

Weitere Probleme sind lockere Zähne, schlechte Zahnkonsistenz, Inkontinenz, Harnverhalt und Entzündungen an Nieren und der Blase.

In der Diagnostik erfolgt eine Unterteilung der Symptome nach Yin und Yang Charakter der Erkrankung:

Yin Symptome: Unregelmäßige Menstruation, frühzeitiges Ergrauen der Haare, Sterilität oder Impotenz, Männer oder Frauen haben kaum Verlangen nach Sex, bei Frauen kann es vorkommen, dass sie beim Sex zu feucht werden. Es kommt zu kalten Füßen, chronische Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (hier ist es vorrangig ein dumpfer Schmerz) und häufige Nieren- und Blasenentzündungen. Bettnässen und Ängste finden sich bei Kindern.

Yang Symptome: Starke stimulierende Substanzen – wie Kaffee, Nikotin, Alkohol, Energiedrinks – gehören zum Feuerelement, führen aber über kurz oder lang zu einer Yang-Fülle in der Niere. Die Folge sind Nierenentzündungen, Prostataentzündung, Harndrang, die Nasenschleimhaut wird trocken, Entzündungen der Nase, Nasennebenhöhlen, des Rachens. Verstopfung und Hämorrhoiden, Otitis Media (Mittelohrentzündungen), Hörsturz, Ohrensausen, Arthrose und Rheuma sind ebenfalls Folgen eines Mangels an Flüssigkeit.

Kurzdarstellung der Niere in der Traditionellen Chinesischen Medizin

  • Element: Wasser
  • Farbe: Schwarz
  • Jahreszeit: Winter
  • Himmelsrichtung: Nord
  • Emotionen: Angst, Schreck
  • Geschmack: salzig
  • Tugend: Weisheit
  • Bezug: Ohren, Kopfhaar, Knochen, Gelenke, Harnapparat und Reproduktionsapparat
  • Erkrankungen: Tinnitus, Haarausfall, Arthrose, Osteoporose, Blasenbeschwerden, sexuelle Dysfunktionen, Infertilität

Sicht aus der westlichen Medizin – warum wird man zu feucht?

Es kann sich um eine Hormonverschiebung handeln – also es wird über die CYP Enzyme eine Umwandlung von Progesteron in mehren Stufen zu Estriol wird überproportional bevorzugt. Das Progesteron ist ein Geschlechtshormon, das in der zweiten Zyklushälfte im Gelbkörper des Eierstocks gebildet wird. Seine Konzentration gibt Auskunft über die Hormonaktivität des Gelbkörpers. Das Progesteron folgt bei Frauen im gebärfähigen Alter einem ausgeprägten Monatsrhythmus. Es steigt in der zweiten Zyklushälfte deutlich an, um dann zum Zyklusende hin steil abzufallen. Doch Progesteron hat noch zahlreiche andere Wirkungen im Körper. Es ist Vorläufer von Cortisol/Kortison sowie von Testosteron und den Östrogenen. Gleichzeitig ist es Mit- und Gegenspieler der Östrogene und des Testosterons. Es unterstützt die Wirkung der Hormone und schränkt deren überschießende Wirkung ein. Es bremst z. B. das durch die Östrogene angeregte Zellwachstum in Gebärmutter und Brust (Vorbeugung gegen Krebsentstehung). Deshalb kann das Gefühl zu feucht zu sein – auch innerhalb des Zykluses sich wandeln.

Ursachen dafür können sein:

1. Stress und einer langfristig erschöpften Nebenniere – hier entlang

2. Die Leber hat aufgrund umfassender Probleme im Gastrointestinaltrakt eine zu hohe Toxinlast zu tragen – hier entlang

3. Es können SNPs bei COMT, MAOA, MAOB, CYP Klasse für eine Umwandlungs- bzw. Abbaustörung verantwortlich sein – hier entlang

4. Auch Erreger – wie Herpes Simplex (2), EBV, CMV etc. können zu einer Milleuverschiebung im vaginalen Bereich führen – hier entlang.

 

Die Therapie bei Hyperlubrikation wird individuell gestaltet – je nach Erkrankung, aber grundsätzlich besteht sie aus Akupunktur, Kräuterverordnungen und Ernährungsempfehlungen.

Termin für Hyperlubrikation Therapie

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    09/2020 Massnahmen zur COVID_19 Eindämmung

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    Die oben aufgeführten Informationen stellen keinen Ersatz für eine Therapie dar.

    Bei Problemen ist ein Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen

    Quellen:

    Thambirajah, Radha: Energetik in der Akupunktur, Urban & Fischer, 2. Auflage 2008

    Mac Pherson, Hugh: Akupunktur in der Praxis, Verlag für Ganzheitliche Medizin, 2001

    Heider de Jahnsen, Manuela: Das große Handbuch der Chinesischen Ernährungslehre, Windpferd, 2011

    Schmincke, Christian: Chinesische Medizin für die westliche Welt, Springer, 4. Auflage 2012

    Park-Rügler, Yang-Soon: Akupunktur für die Seele, Edition Oase 2002