Allergien –
…wie Heuschupfen, glutensensitive Enteropathie (Zöliakie beim Kind) und Neurodermitis sind kurz gefasst eine übertriebene Reaktion des Immunsystems. Der Mediziner spricht auch von einem atopischen Reaktionsmuster. Das Immunsystem, welches uns vor Viren, Bakterien und Pilzen schützen soll, ist beim Allergiker hyperaktiv und bläst zum Kampf auf harmonische Ensembles, wie ein frisches Frühlingslüftchen, ein leckeres Weizenbrot-Sandwich oder ein Erdnusstörtchen.
Für den Heuschnupfler ist es fast schon Tradition, sich ab dem Frühling und Sommer zurückzuziehen und sich ständig erschöpft zu fühlen. Die schönste Zeit wird dann zum schlimmsten Alptraum.
Allergene sind die Stoffe, auf welche das Immunsystem sensibilisiert wurde. Dies sind verschiedene Stoffe aus der Umwelt, so unter anderem
- Pollen
- Schimmelpilze
- Substanzen aus Baumaterialien
- Milbenkot
- Auch Licht führt zu allergischen Reaktionen
Die Aufzählung ist hier noch lange nicht beendet.
Die Bereiche die am häufigsten betroffen sind, ist die Haut und die Schleimhäute. Die allergische Rhinitis (Heuschnupfen) zum Beispiel – führt aufgrund eines Allergenkontakts zu entzündeten Nasenschleimhäuten.
Fallbeispiel Heuschupfen
37 Jahre alte Patientin in einem altersentsprechend guten Allgemeinzustand.
Die Patientin litt seit dem 16. Lebensjahr an allergischer Rhinitis – dem Heuschnupfen. Allergisch reagierte sie auf Birke, Hasel, Erle und im Weiteren kam eine Kreuzallergie (Äpfel, Birne, Pflaumen, Nüsse) hinzu. Auf diesem Boden entwickelte sich im Laufe der Jahre ein allergisches Asthma.
Ab Januar hatte sie die Symptome – gerötete, juckende Augen, Atemnot. Bei feucht-kaltem Wetter produzierte sie besonders viel Nasensekret und neigte zu Ödemen (lokal). Die asthmatischen Beschwerden sind trockener Husten mit starken Bronchospasmen. Ist in der akuten Zeit extrem erschöpft, hat eine schlechte Schlafqualität. Kann extrem aus der Haut fahren, wenn Dinge schief laufen. Bei Stress verstärkten sich die Symptome und es kamen Wutausbrüche ergänzend hinzu.
Diagnose
Allergie wird dem pathogenen Faktor Wind zugeordnet – schnell, heftig und wandernd. Es herrscht eine Yang-Leere (trockene Kälte) in der Milz (Element Erde) vor, das bedeutet, bei äußeren Bedingungen kann Yin (Feuchtigkeit) ansteigen, da die Kontrollfunktion durch Yang nicht mehr gegeben ist.
Yang stellt Wärme und Dynamik zur Verfügung, wenn es fehlt, kann die Feuchtigkeit nicht mehr bewegt werden. Bei feucht-kaltem Wetter kommt es zur Ödembildung (lokal). Die Lunge (Element Metall) „das Kind“ kann durch die Erde nicht mehr genährt werden und hat im Laufe der Zeit ihre Reserven erschöpft. Es liegt nun ein generalisierter Mangel an Yin und Yang vor. Yin und Yang sind in Leere, so kann es abwechselnd zu feuchten Erscheinungsbildern (erhöhter Sekretproduktion) oder auch extremen Hitzesymptomen (Bronchospasmen, trockener Husten) kommen. Das Element Holz ist übermächtig geworden (Gegenkontrollzyklus) und greift die Lunge an. Bei Stress und bei Wutausbrüchen verschlechtern sich die Beschwerden.
Therapie
Inneren Wind eliminieren, Yang-Leere in der Milz tonisieren und in der Lunge wird Yin und Yang gestärkt.
Nach 10 Akupunktursitzungen konnten die Antihistaminika deutlich reduziert werden. Die Beschwerden waren nur noch minimal vorhanden.
Akupunktur lindert Beschwerden bei Heuschnupfen – Studie ACUSAR
Studie ACUSAR (Acupuncture in Seasonal Allergic Rhinitis): Wie schon erwähnt, kann die Akupunktur für die Pathologie – Heuschnupfen – gute Ergebnisse erzielen. Am 19. Februar 2013 wurde in der hochrangigen medizinischen Fachzeitschrift „Annals of Internal Medicine“ die Studie ACUSAR (Acupuncture in Seasonal Allergic Rhinitis) publiziert. Diese Studie zur saisonalen allergischen Rhinitis – Heuschupfen – wurde von 2008 bis 2011 an 422 Patienten durchgeführt. Es wurde bestätigt, dass Akupunktur klinisch signifikante Effekte zeigt. Nach 12 Akupunkturbehandlungen innerhalb von 2 Monaten waren die Beschwerden signifikant geringer und auch der Verbrauch von Antihistaminka konnte gesenkt werden.
Benno Brinkhaus, MD; Miriam Ortiz, MD; Claudia M. Witt, MD, MBA; Stephanie Roll, PhD; Klaus Linde, MD; Florian Pfab, MD; Bodo Niggemann, MD; Josef Hummelsberger, MD; András Treszl, PhD; Johannes Ring, MD, PhD; Torsten Zuberbier, MD; Karl Wegscheider, PhD; and Stefan N. Willich, MD, MPH: Acupuncture in Patients With Seasonal Allergic Rhinitis: A Randomized Trial. Annals of Internal Medicine, 19 February 2013, Vol. 158. No. 4 Quelle: http://annals.org/article.aspx?articleid=1583578 Pressemeldung der Charité: http://epidemiologie.charite.de/aktuelles/aktuelle_meldungen/artikel/detail/akupunktur_lindert_beschwerden_bei_heuschnupfen/