Rheumatoide Arthritis
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische, in der Regel mehr als 6 Wochen anhaltende, meist an beiden Körperhälften gleichzeitig auftretende Gelenkentzündung. Bis vor kurzem nannte man sie auch chronische Polyarthritis (poly = viel), weil die Entzündung mehr als 3 Gelenke gleichzeitig betrifft. Sie zerstört im Laufe der Zeit die Gelenke und schränkt ihre Beweglichkeit ein.
Die rheumatoide Arthritis ist die häufigste chronisch entzündlich-rheumatische Erkrankung überhaupt. Derzeit werden die Erkrankungsfälle in Deutschland auf etwa 800.000 geschätzt. Frauen sind 3-mal häufiger von der RA betroffen als Männer. Eine frühzeitige Diagnose und Prognose ist daher dringend erforderlich, um die richtige Therapie einleiten zu können und mögliche Spätschäden zu vermeiden. Zögern Sie nicht Ihren Arzt aufzusuchen, damit er Sie an einen Rheumatologen überweisen kann. Die Naturheilkunde kann hier adjuvant im Bereich der Therapie, nach Diagnosestellung, unterstützend sein.
Die Rheumatoide Arthritis imponiert mit folgenden Symptomen:
- Gelenkschmerzen, besonders an den Hand- und Fußgelenken, den Knien und den Fußballen; es können alle Gelenke betroffen sein
- Gelenkentzündung (typische Zeichen: Schwellung, Rötung, Erwärmung, Schmerz und Funktionseinschränkung)
- Gelenksteife, besonders morgens, die mehrere Stunden andauern kann
- Kribbeln oder Taubheit, besonders in den Händen und Füßen
- Flüssigkeitsansammlung, besonders in den Knöcheln oder hinter den Knien
- Erschöpfung, Fieber und grippeartige Symptome
- Herzrasen
- Brennen auf der Haut oder Juckreiz
- wandernde, brennende Schmerzen
- Nervenschmerzen
Kriterien für die Diagnosestellung:
- Morgensteifigkeit der Finger für mindestens 1 Stunde seit mindestens 6 Wochen
- Schwellung von mindestens 3 Gelenk-Regionen seit mindestens 6 Wochen
- Schwellung von Hand- und/oder Finger-Gelenken seit mindestens 6 Wochen
- symmetrische Gelenkschwellung seit mindestens 6 Wochen
- subkutane Rheumaknoten
- Rheumafaktor positiv
- typische Knochenveränderungen an Händen (beim Röntgen und Ultraschall sichtbar)
Derzeitige richtungsweisende Tests, um die Entzündungsparameter festzustellen sind:
Rheumafaktoren: Hier werden die Autoantikörper verschiedener Subklassen von Immunglobulinen, wie IgM, IgA, IgE, gegen das Fc-Fragment des IgG Subklassentyps richten im Serum bestimmt.
Test auf Antikörper gegen citrullinierte Peptide/Proteine (Anti-CCP): Dieser neue Antikörpertest weist RA-bedingte Entzündungsvorgänge genauer nach als der Test auf Rheumafaktoren.
HLA-DR4/DR1 «Shared Epitope«-Nachweis bei rheumatoider Arthritis (RA): Es besteht eine deutliche genetische Disposition für die rheumatoide Arthritis (RA) durch einige HLA-DR-Allele. Der Nachweis von HLA-DR4-und HLA-Allele DR1, DR10, DR11 und DR14 in einem molekulargenetischen Test zeigt das erhöhte Risiko an Rheumatoider Arthritis zu erkranken an. Warum werden den HLA-Allelen soviel Bedeutung beigemessen? Diese Allele werden abgelesen und daraus werden dann Aminosäuren hergestellt, sogenannte Epitope (SE), diese Epitope sind Aminosäuren QKRAA, QRRAA oder RRRAA. Bei etwa 90 % der RA-Patienten sind diese »Shared Epitope« nachweisbar gegenüber bei 20-30 % der gesunden Personen. Bei Vorhandensein des »Shared Epitope« ist das Risiko, an RA zu erkranken, 5-10fach bei Trägern einer Kopie bzw. bis 30fach bei Trägern von zwei Kopien erhöht. (Quelle: imd Labor Berlin Potsdam)
Erythrozytensedimentationsrate (Blutsenkung): Wie schnell sich die festen und flüssigen Blutbestandteile voneinander trennen, gibt die sogenannte Blutsenkungsgeschwindigkeit an. Bei einer Blutuntersuchung spielt dieser Blutwert eine wichtige Rolle, denn bestimmte Erkrankungen können die Blutsenkungsgeschwindigkeit beschleunigen oder verlangsamen. Die Ursache für eine beschleunigte Blutsenkung hängt mit der Produktion bestimmter Eiweiße zusammen. Diese Eiweiße bewirken, dass sich die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) verstärkt zusammenballen und so die Blutsenkung schneller abläuft. Die Blutsenkung ist nicht annähernd so aussagekräftig wie das Blutbild, gilt aber als erste Orientierungshilfe bei Verdacht auf eine Krankheit. Die Blutsenkung wird im Labor als Blutsenkungsgeschwindigkeit, abgekürzt BSG, bezeichnet.
C Reactives Protein (CRP): Das CRP (C-reaktives Protein)ist ein Eiweiß, das bei Entzündungen im Körper vermehrt im Blut vorhanden ist. Es ist Teil des Immunsystems und hilft dabei, abgestorbene Immunabwehrzellen und körperfremde Substanzen aus dem entzündeten Gewebe zu entfernen. Die Konzentration des CRP im Blut kann auch Hinweise auf die Art und den Verlauf der Entzündung geben. Lesen Sie alles über den Laborwert!
Ultraschall, MRT, Röntgen: Mit ihnen lassen sich Schäden an den Gelenken durch bildgebende Verfahren aufzeigen. Der Zustand des Knorpels, der Bänder, der Knochen kann genau beurteilt werden.
Therapie
Die Erkrankung lässt sich jedoch vor allem im Frühstadium gut behandeln und in ihrer Entwicklung verlangsamen. Selbst im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium sind noch therapeutische Optionen möglich.
Ein Ansatz ist die Klärung ob vor einiger Zeit oder länger zurückliegend eine Erkrankung durchlaufen wurde, die durch eine Virus aus der Herpes Familie verursacht wurde. Dazu gehören das Cytomegalievirus (CMV), Eppstein-Barr-Virus (EBV), Humanes Pappillomvirus (HPV) und weitere.
Als Beispiel sei hier das Pfeiffersche Drüsenfieber (Eppstein-Barr-Virus) genannt, es führt zu Hyperplasie (Zellzunahme) und Hypertrophie (Zellwachstum) des lymphatischen Gewebes mit charakteristischen Blutbild-Veränderungen. Wie jeder andere Virus auch ist dieser Eppstein-Barr-Virus aus rein schulmedizinischer Sicht lediglich symptomatisch behandelbar. Viel wichtiger im Zusammenhang mit der Rheumatoiden Arthritis ist jedoch, dass das Pfeiffersche Drüsenfieber (alternativ auch als Infektiöse Mononukleose bezeichnet) bzw. die häufig darauf folgende Bildung von Auto-Antikörpern als mögliche Ursache einer Rheumatoiden Arthritis gilt.
Nach einer ausführlichen Anamnese werden folgende Therapien auf den Einzelfall hin zusammengestellt:
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