Entgleisungen von Yin und Yang am Beispiel der Migräne
Obwohl die Forschung weit vorangeschritten ist und seit 1988 Kopfschmerzen im ICD-10 Diagnoseschlüssel definiert sind, halten sich Vorurteile über Migräne hartnäckig. Da kursieren Sprüche, wie “Oskar hat heute mal wieder seine Migräne und kann nicht kommen.“
Was ist Migräne?
Migräne ist etwas ganz anderes: Immer wieder auftretende schwere Kopfschmerzanfälle, der Kopf dröhnt bis zu 3 Tage, bei denen die Schmerzen, hinter den Augen und in der Schläfe kaum auszuhalten sind.
Hinzu kommen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Lichtphobie
An einen normalen Tagesablauf mit Arbeit, Kinderversorgung und Partnerschaft ist nicht zu denken. Alles, was auf der Tagesordnung steht, muss gestrichen werden.
Migräne und Hämopyrrollaktamurie (HPU) und Kryptopyrrolurie (KPU)
Eine Migräne kann durch eine HPU ausgelöst werden. Warum? HPU und KPU sind Störungen des Häm-Stoffwechsels und werden zu den Porphyrien (Porphyrinopathien) gezählt. Es kommt zur vermehrten Ausscheidung von Pyrrolen im Urin. Gleichzeitig gehen Mikronährstoffe massiv verloren. Auch wenn in der einschlgigen Literatur immer wieder von der Trias Zink, Vitamin B6 und Mangan berichtet wird, kann ich dies aus der Praxis heraus nicht bestätigen. Bei den Mineralstoffanalysen im Volblut zeigte sich vielmehr ein individuelles Profil und diese klassiche „starre“ Vorstellung nicht bestätigt. Kurz die Mineralstoff- und Vitaminentgleisung (die bei jedem individuell ist) führt zu einer Verschiebung des Neurotransmitterhaushaltes (Neurotransmitter – hier entlang), sollte ergänzend eine COMT oder MTHFR Genveränderung vorliegen (hier entlang) kann es zu Störungen im Metabolismus von Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Serotonin.
Migräne und die Traditionelle Chinesische Medizin
Es gibt keine klassische Migräne aus der Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin, sondern vielmehr kann sich aus unterschiedlichen Dysbalancen (siehe Entgleisungen des Kontroll- und Wandlungszyklus) eine Migräne entwickeln. Als ein Beispiel sei hier angeführt, der Herz-Yin-Mangel.
Hierzu ein kleiner Exkurs zum Element Feuer: Das Element Feuer wird durch das Herz und den Dünndarm repräsentiert. Die zugeordneten Funktionen in diesem Element sind:
- beherbergt den Geist
- beeinflusst die mentale Aktivität
- Gedächtnis
- Kreativität
- Schlaf
- regiert Blut und Blutgefäße
Durch Schlaflosigkeit und exzessive geistige Arbeit kann das Element Feuer aus dem Gleichgewicht geraten. Kognitive Tätigkeiten verbrauchen langfristig Herz-Yin. Und wenn durch nicht ausreichenden Schlaf das Yin nicht wieder aufgefüllt wird, kommt es in der Folge zu einem Yin-Mangel im Herzen. Die Schlafqualität und die Fähigkeit durchzuschlafen nimmt ab. Durch den Mangel an Herz-Yin kann das Herz-Yang nicht mehr kontrolliert werden. Das Herz-Yang wird hyperaktiv – die nicht mehr abschaltbaren Gedanken, Schlaflosigkeit und ein verstärktes Auftreten der Migräne in Nächten mit ausgeprägter Schlaflosigkeit sind Ausdruck davon.
Dieses exzessive Ansteigen von Yang verhindert, dass die Energie aus dem vorhergehenden Element Holz an das Element Feuer übergeben wird. Es kommt zu einem Energiestau im Element Holz. Der dazugehörige Gallenblasenmeridian zieht über beide Schädelhälften, so dass der Energiestau zu heftigsten stechenden Kopfschmerzen führt.
Welche Therapiemöglichkeit gibt es?
In dem oben genannten Beispiel wird zum einen der Herz-Yin-Mangel (tonisiert) – aufgefüllt. Und die Gallenblasen-Yang-Fülle (sediert) beruhigt. Ergänzt wird das Nadel-Konzept auch hier wieder mit regionalen, symptomatischen und Meisterpunkten.
Auch eine Abklärung wegen eventueller Fehlstellungen der Halswirbelsäule ist angezeigt.
Akupunktur – (hier entlang)